Hautfasten; Detox für die Haut; Hautdiät; diese Begriffe schwirren schon seit einiger Zeit herum, und vielleicht haben Sie es auch schon ausprobiert. Experten sind jedoch uneins darüber, in welchem Ausmaß man verzichten sollte und ob es tatsächlich funktioniert. Wir sprachen mit Dr. Sophie Shotter, einer aufstrebenden Schönheitsärztin aus dem Vereinigten Königreich, um herauszufinden, was Fachleute von diesem aktuellen Hautpflegetrend halten.
Zunächst einmal – was ist Hautfasten überhaupt? Hautfasten wurde durch Mirai Clinical, bekannt, ein holistisches Schönheitsunternehmen aus Japan. Ursprünglich stammt das Fasten von Hippokrates, der glaubte, dass traditionelles Fasten als Heilmechanismus verwendet werden kann. Und genau wie beim Essensfassen oder bei einer Diät kann es helfen, Toxine aus dem Körper zu entfernen. Wenn Sie Ihrer Haut eine Pause von all den Behandlungen und Hautpflegeprodukten gönnen, die Sie regelmäßig anwenden, kann sie ein wenig aufatmen.
Wie so oft scheinen die Interpretationen – und die Erfolgsergebnisse dahinter – bei jedem etwas anders zu sein. Wer hat schon einmal versucht, sein Haar weniger häufig zu waschen, und den Versuch schnell aufgegeben, weil diese juckende Kopfhaut nicht mehr auszuhalten war? Sollten Sie wirklich all Ihre Hautpflegeprodukte für ein paar Wochen wegpacken? Oder ist es vielleicht sinnvoller, ab und zu auf das ein oder andere Produkt zu verzichten? Und ist das etwas, von dem alle Hauttypen – sogar fettige oder empfindliche Haut – profitieren können?
Durch das Weglassen eines einzelnen Hautpflegeprodukts bzw. das bewusste Aussortieren von Produkten aus der kompletten Routine für einen bestimmten Zeitraum kann Ihre Haut sich umstellen.
Einige berichten, dass das Weglassen der kompletten Hautpflege (also überhaupt keine Produkte verwenden, noch nicht einmal Seife) der Haut helfen kann, wieder zu ihrem natürlichen Zustand zurückzukehren und sich besser selbst zu regulieren; das bringt vielleicht unerwartete Vorteile. Diese Pause in der Routine sollte Ihrer Haut die Möglichkeit geben, die Hautbarriere wieder herzustellen und die Produktion von Talg wieder aufzunehmen, der natürlichen, fettigen Substanz, die unsere Haut produziert, um alles Schlechte draußen und alles Gute (wie Wasser) drinnen zu halten. So weit die Theorie.
Andere, wie Dr. Sophie Shotter, argumentieren, dass das Weglassen eines einzelnen Produktes von Zeit zu Zeit ausreicht. Ihrer Expertenmeinung nach „beinhaltet das Entgiften der Haut das Herunterfahren der Hautpflegeroutine durch das Weglassen eines einzelnen Produktes bzw. das bewusste Aussortieren von Produkten aus der kompletten Routine, was dabei hilft, ein Zuviel an Produkten zu minimieren.“ – dadurch können angereicherte Produkte entfernt werden, und die Haut kann sich erholen.
Die Wirksamkeit von Haut-Detox ist nicht wissenschaftlich nachgewiesen, und Experten sind sich diesbezüglich uneins. Wahr ist jedoch, dass viele von uns viel zu komplizierte Hautpflegeroutinen haben, bei denen wir jeden neuen Inhaltsstoff, über den wir gelesen haben, anwenden. Da kann eine Haut-„Diät“ der bessere Weg für die meisten von uns sein.
So können Sie das Hautfasten ausprobieren
Versuchen Sie ein oder zwei Produkte wegzulassen und finden Sie heraus, wie Ihre Haut ohne diese Produkte auskommt. Lassen Sie nicht auf einmal alles weg. Es ist eine gute Idee, unsere Hautpflegeroutine für jede Jahreszeit neu zu bewerten und sicherzustellen, dass wir die richtigen Produkte für uns verwenden, Wechselwirkungen zwischen Produkten vermeiden und die Haut nicht überbehandeln. Wenn Sie nach diesem Ansatz vorgehen, vermeiden Sie, dass Ihre Hautpflegeroutine zu umfangreich wird.
Welche Produkte können während dieses Fastens am besten weggelassen werden?
Einige Dermatologen sagen, dass als ersten Feuchtigkeitscremes weggelassen werden sollten, da es fortschrittliche Seren gibt, die tiefer in die Haut eindringen können. Dem stimmt Dr. Shotter zu: „Feuchtigkeitscremes gehören definitiv zu den Produkten, die man als Erstes weglassen kann; Sie können sich auch Ihre Serum-Routine ansehen und dort Einschnitte vornehmen. Ich kenne viele Menschen, die mehrere Seren gleichzeitig verwenden, das ist nicht immer nötig.“ Um die Haut zu trainieren, ihre eigene Feuchtigkeit zu produzieren, versuchen Sie Hautfasten, indem Sie einmal pro Woche ins Bett gehen, ohne Ihre Feuchtigkeitscreme aufzutragen.
Ist das für alle Hauttypen geeignet?
Alle Hauttypen profitieren von einer Hautdiät, da diese Ausschläge vermindern und die Empfindlichkeit reduzieren kann. Aufgrund der übermäßigen Verwendung von aktiven Hautpflegeinhaltsstoffen kann es im Laufe der Zeit zu Trockenheit und/oder einer allgemeinen Reizung kommen. Die eingeschränkte Verwendung dieser Produkte von Zeit zu Zeit kann daher von Vorteil sein – besonders für Menschen mit empfindlicher Haut. Das Schlüsselwort in diesem Zusammenhang ist jedoch noch immer „bewusstes Aussortieren“, um unnötige Produkte auszusortieren, bis sich Ihre Haut wieder normal anfühlt.
Was sollte man vermeiden?
Die meisten Experten warnen davor, alle Hautpflegeprodukte zur gleichen Zeit abzusetzen. Wenn Sie kein einziges Produkt mehr verwenden, lassen Sie einige wichtige Schritte aus. Wenn Sie aufhören, die Haut zu reinigen, entfernen Sie überschüssigen Talg und Unreinheiten nicht mehr von der Haut. Das kann zu Ausschlägen führen. Ein Produkt, auf das Sie niemals verzichten sollten, ist Sonnenschutz. Wenn Sie Ihre Haut nicht vor UV-Schäden schützen, erhöht sich Ihr Risiko für Sonnenschäden und Hautalterung. Außerdem steigt das Risiko, an Hautkrebs zu erkranken.