Für jede verkaufte Nachfüllpackung wird ein Baum gepflanzt oder geschützt. Das sind die Fakten dahinter.
Am Earth Day 2021 hatten wir eine große Ankündigung. Wir haben uns verpflichtet, für jede dieses Jahr verkaufte Nachfüllpackung einen Baum zu pflanzen oder zu schützen. In diesen drei Jahren ist es uns bereits gelungen, insgesamt über 9 Millionen Bäume zu pflanzen. Dafür haben wir mit drei unglaublichen Partnern zusammengearbeitet und dabei Projekte in Indien, Kolumbien und Kenia unterstützt.
Indien
In Zusammenarbeit mit The Canopy Project von EARTHDAY.ORG™ hat Ihre Nachfüllpackung zur Wiederherstellung der Sundarbans beigetragen, einem UNESCO-Weltkulturerbe und die größte Deltaregion der Welt. Dieses Gebiet leidet sehr unter dem Klimawandel, was zu einer anhaltenden Zerstörung der Mangrovenwälder geführt hat. Um zur Sanierung dieses Gebiets beizutragen, lag der Schwerpunkt dieses Projekts auf der Anpflanzung, dem Schutz und der Wiederherstellung von Mangrovenbäumen, die lebenswichtigen Schutz und nährstoffreiche Lebensräume bieten. Warum ist das so wichtig? Wir haben die regionale Direktorin des Projekts, Karuna Singh, darum gebeten, uns zu schildern, wie dieses Projekt abläuft und was es bewirkt – nicht nur die für Böden und Wälder, sondern auch für die lokale Gemeinschaft.
Rituals: Was ist so besonders an den Sundarbans und warum wurden sie für dieses Projekt ausgewählt?
Karuna: Berichten zufolge handelt es sich bei diesem Gebiet um eines der reichsten Ökosysteme der Welt, doch dieser Reichtum der Natur ist heute bedroht. Regelmäßige Überflutungen und starke Stürme haben Lücken in den Wald geschlagen, durch die der Wind nun ungehindert weht. So gelangt Brackwasser weiter ins Landesinnere. Die Renaturierung des Mangroven-Ökosystems kann zur Klimaresistenz der Gemeinschaft beitragen und wird dabei helfen, die Biodiversität zu erhalten und Treibhausgasemissionen zu absorbieren. Da das Gebiet aus Wattlandschaften besteht, wird es verloren gehen, wenn wir es jetzt nicht schützen.
Rituals: Wie wichtig sind Mangrovenwälder in dieser Region?
Karuna: Die Einheimischen betrachten Mangrovenwälder als Retter. Sie wirken wie pflanzliche Schutzschilder und je dichter der Mangrovenwald ist, desto mehr wird die zerstörerische Kraft der Winde ausgebremst. Genauso wichtig ist, dass Mangroven natürliche Deiche formen, die Flutwellen zurückhalten und bedrohte Uferböschungen daran hindern, einfach fortgerissen zu werden. Diese bilden einen Zufluchtsort für verschiedene Lebewesen, die an der Küste und im Meer heimisch sind.
Rituals: Wie hilft dieses Projekt der Gemeinschaft vor Ort?
Karuna: Alles wird von den Einheimischen gemacht, vom Sammeln der Samen und dem Betrieb der Baumschulen bis hin zu Pflanzung und Schutz der Mangroven. Dies wird einen Anstoß für wirtschaftliche Verbesserung geben. Durch die Absicherung der Uferböschungen und die Möglichkeit, die Auswirkungen der Stürme zu reduzieren, wird den Gemeinschaften erspart, nach Katastrophen Wiederaufbau leisten zu müssen. Die involvierten Einheimischen werden in diesen Fähigkeiten geschult und können über den Zeitraum dieses Projekts hinaus weiter pflanzen. Auch der Tourismus erhält einen Aufschwung und wird der Gemeinschaft mehr Einnahmen einbringen.
Rituals: Welchen Unterschied wird dieses Projekt in 5 bis 10 Jahren bewirken?
Karuna: Mangroven absorbieren vier Mal mehr Kohlenstoff als andere Bäume, also bilden die zwei Millionen Mangroven, die wir pflanzen oder schützen, langfristig gesehen einen nachhaltigen Kohlenstoffspeicher. Die Sundarbans beheimaten 4,5 Millionen Menschen und in der umgebenden Stadt Kalkutta leben 30 Millionen. Dieses Projekt wird Hunderte von Menschen beschäftigen und ihnen und ihren Familien einen unmittelbaren wirtschaftlichen Anreiz bieten. In den nächsten fünf Jahren und darüber hinaus werden die Pflanzungen aus diesem Projekt die Widerstandsfähigkeit dieser Region gegenüber Klimarisiken signifikant verbessern.
Rituals: Wie sieht ein Tag im Leben der an diesem Projekt beteiligten Mitarbeiter aus?
Karuna: Babu (der Leiter unserer Baumschule) und sein Kollege Mithun kontrollieren die Baumschule. Babu hat ein Videoüberwachungssystem installiert, das er jeden Morgen als Erstes überprüft. Er sieht sich die Gezeiten in den Live-Aufnahmen an und entscheidet darüber, ob zur Baumschule gegangen wird, wenn gerade Ebbe ist. Er spult die Aufnahmen zurück, um zu bestimmen, wie viel Zeit seit dem Übergang von Flut zu Ebbe vergangen ist. So kann er bemessen, wie viel Zeit für die Arbeit zur Verfügung steht. Er ruft Kollege Yakub Kaka (kaka bedeutet so viel wie Herr oder Onkel), der den Arbeitsablauf organisiert.
Mithun führt Buch über die Aktivitäten in der Baumschule wie etwa die Anzahl der fertiggestellten Beete und der gepflanzten Setzlinge (gekeimte Samen). Babu und Mithun besprechen mit Animesh (unserem Buchhalter und Leiter für den Erwerb von Saatgut), welche Art und Anzahl von Samen gebraucht werden. Animesh organisiert die Samen von verschiedenen Inseln und sammelt die Setzlinge gemeinsam mit Mithun ein.
Manir (unser Manager) geht zu den Dorfvorstehern und arrangiert Arbeiter, die das Land für die Bepflanzung vorbereiten. Die Dorfbewohner kennen die zahlreichen Vorzüge der Mangroven, doch Manir, der einen Master in Botanik hat, teilt sein Wissen über diese Spezies mit ihnen, um es noch stärker zu verankern. Gemeinsam mit seinem Kollegen Siddharth kartiert Manir die Pflanzorte und bespricht die Gebiete, bei denen der Boden aufbereitet werden muss sowie weitere notwendige Schutzmaßnahmen.
Animesh erfasst alle Daten zu den Kosten, die im Feld und in der Baumschule anfallen. Siddharth verfolgt jeden Fortschritt durch Ortsbesichtigungen, unangekündigte Besuche im Feld und konstante Kommunikation mit den anderen Mitarbeitern. Er erarbeitet mithilfe seines Kollegen Anilji und des Mondkalenders einen wöchentlichen Zeitplan. Sobald der Zeitplan steht, werden alle anstehenden Aktivitäten überprüft und Fristen festgelegt.
Kenia
In Zusammenarbeit mit ClimatePartner hat Ihre Nachfüllpackung ebenfalls dabei geholfen, die Mangrovenwälder in Tudor Creek, einer weiteren schutzbedürftigen Landschaft, zu erhalten. Hier sind 5 Gründe, warum wir uns dieses Gebiet ausgesucht haben.
1. Es läuft Gefahr, vom steigenden Meeresspiegel überflutet zu werden
Tudor Creek ist ein stadtnahes Ökosystem, das sowohl durch den Klimawandel als auch das Wachstum von Mombasa bedroht wird. Die Stadt Mombasa, in der 10 Millionen Menschen leben, läuft Gefahr, überflutet zu werden, wenn der Meeresspiegel um gerade einmal 2 % ansteigt.
2. Früher beheimatete es einen üppigen Mangrovenwald
Das Gebiet war einst von 1.641 Hektar an Mangroven bedeckt und von vielen Pflanzen- und Tierarten bevölkert. Doch im Laufe der Zeit, nach den El Niño Regenfällen von 1997 und aufgrund von kontinuierlichen menschlichen Eingriffen und Verschmutzung, wurden die Wälder und die Biodiversität stark reduziert.
3. Die lokale Biodiversität profitiert von den Mangroven
Das Mangroven-Ökosystem weist eine Vielzahl an Insekten, Krustentieren und Fischen auf. Außerdem wurzeln hier Bäume und es gibt eine reiche Flora und Fauna. Durch kontinuierliche Renaturierungsarbeiten können wir langsam eine Zunahme des Fisch- und Krabbenbestands feststellen.
4. Ein höherer Fischbestand sichert den Lebensunterhalt
Nicht nur die Erderwärmung wird begrenzt, ein höherer Fischbestand bietet auch eine nachhaltige Lebensgrundlage für die lokale Bevölkerung. Das Projekt hilft außerdem dabei, Einheimische in Umweltschutzthemen zu schulen. Besonders wichtig dabei ist, dass die Renaturierungsarbeiten hauptsächlich von Frauen übernommen werden, die sich in den Baumschulen und durch den Verkauf von Setzlingen ihren Lebensunterhalt verdienen.
Wir sind unglaublich stolz auf die Arbeit, die von unseren Partnern bei diesen Projekten geleistet wurde und hoffen, diese Wälder in den kommenden Jahren gedeihen zu sehen. In diesem Jahr haben wir ein neues, spannendes Projekt zu verkünden, das wir unterstützen werden. Bleiben Sie auf dem Laufenden!
Kolumbien
2022 arbeiteten wir mit The Sacred Forest Foundation zusammen. Seitdem hilft Ihr Kauf von Nachfüllpackungen der indigenen Gemeinschaft Arhuaco in der Sierra Nevada de Santa Marta, Kolumbien, das Land ihrer Vorfahren zu erhalten. Über Jahrhunderte hinweg haben die Arhuaco diese Regenwälder geschützt, doch inzwischen sind große Gebiete durch Abholzung und Bergbau vernichtet worden. Aus diesem Grund unterstützen wir ihre Bemühungen für den Rückkauf, die Wiederaufforstung und den Schutz ihres Gebiets für künftige Generationen.
Mehr zu diesem Projekt erfahren Sie im kommenden Jahr!
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CHF 21.90