Frühaufsteher oder Nachteule? Stimmen Sie Ihren Tagesrhythmus auf Ihren Chronotyp ab

Sind Sie eine Nachteule oder ein Frühaufsteher? Morgenmensch oder Nachtmensch? Oder mit einem Modewort gesagt: Was ist Ihr Chronotyp? Finden Sie heraus, nach welcher biologischen Uhr Ihr Körper tickt und wie Sie Ihre natürlichen Energiehochs nutzen können, um mehr aus Ihrem Tag zu machen. 

 

Wir fangen normalerweise um neun Uhr morgens mit der Arbeit an, weshalb die moderne Gesellschaft etwas für Frühaufsteher zu sein scheint. Für viele ist das gut so. Wir alle kennen die Geschichten erfolgreicher CEOs, die noch vor Sonnenaufgang joggen, meditieren und all ihre E-Mails beantworten. Andere wiederum haben nicht so eine gute Beziehung zu ihrem Wecker.

 

In einer Welt, die früh aufsteht, haben Nachteulen es schwer. Wenn unser natürlicher Biorhythmus nicht im Einklang mit der Gesellschaft tickt, ist es schwierig, sich an Stundenpläne und Arbeitstage anzupassen. Sie haben wenig Energie, wenn von Ihnen Höchstleistungen erwartet werden und Sie werden erst produktiv, wenn alle anderen unter die Decke schlüpfen. Und Frühaufsteher wiederum können sich schwertun mit Partys und anderen nächtlichen sozialen Aktivitäten. Für sie ist es eine Herausforderung, sich auf Nachtmensch um zu polen, ohne dabei unter sozialem Jetlag zu leiden.

 

Chronotyp und Produktivität

Frühaufsteher und Nachteulen sind genauso produktiv, sie haben nur andere Zeitfenster. Wenn Sie den natürlichen Schlaf-Wach-Rhythmus Ihres Körpers kennen — Ihren Chronotyp —können Sie Ihren gesamten Tag an Ihr biologisches Programm anpassen. Setzen Sie Ihren natürlichen Antrieb intelligent ein und schon können Sie Ihren Tag und Ihre Freizeit optimal nutzen. Wenn Sie ein Morgenmensch sind, sollten Sie noch vor der Arbeit ins Fitnessstudio gehen, wichtige Termine morgens erledigen und sich beim Frühstück oder Mittagessen mit Freunden treffen. Wenn Sie ein Nachtmensch sind, sollten sie lieber später am Tag trainieren und Ihre wichtigen Termine auch entsprechend einrichten.

 

Gesundheitsguru Deepak Chopra ist ein leidenschaftlicher Anhänger eines Tagesablaufs basierend auf dem Biorhythmus. Er spricht von vier Biorhythmen, die für unser Wohlbefinden eine entscheidende Rolle spielen: die Jahreszeiten, der zirkadiane Rhythmus, der Mondrhythmus und die Gezeiten. Laut Chopra bleiben wir geerdet, wenn wir im Einklang mit unseren biologischen Rhythmen leben. 

 

Entdecken Sie Ihren Chronotyp

Bevor Sie anfangen können, Ihren Tagesablauf basierend auf den natürlichen Rhythmen Ihres Körpers zu planen, sollten Sie diese Rhythmen erst einmal kennen. Wie können Sie Ihren Chronotyp ermitteln? Online stehen zahlreiche kostenlose Chronotyp-Tests zur Verfügung.

 

Aus Untersuchungen geht hervor, dass Chronotypen starke genetische Wurzeln haben, das heißt, dass Sie keinen großen Einfluss darauf haben, ob Sie ein Frühaufsteher oder eine Nachteule sind. Neben dem PER3 Gen, verantwortlich für unsere biologische Uhr, gibt es noch einen weiteren wichtigen Faktor, der Einfluss auf Ihren Chronotyp hat: Ihr Alter. Der natürliche Schlaf-Wach-Rhythmus Ihres Körpers ändert sich mit zunehmendem Alter: als Kind wacht man früh auf, als Teenager schläft man generell bis mittags und je älter man wird, desto früher steht man wieder auf. Professor Martha Merrow, eine Expertin zum Thema biologische Uhr, setzt ihre Lesungen nie vor 10 Uhr morgens an, weil sie weiß, dass sich die Studierenden früher sowieso nicht konzentrieren können. Sie weiß, dass dies rein gar nichts mit Faulheit zu tun hat, sondern dass ihre Studierenden lediglich Opfer ihrer biologischen Uhr sind.

 

Die biologische Uhr anpassen

Egal, welcher Chronotyp Sie sind, er kann zu einem Problem werden, wenn er nicht zu Ihrem Tagesablauf passt. Deckt er sich nicht mit Ihrem Chronotyp, kann sich das auf Ihre Stimmung auswirken und beispielsweise zu Gewichtsschwankungen führen. Momentan geht der Trend vom traditionellen 9-bis-5 Bürotag langsam in Richtung einer 24-Stunden-Wirtschaft mit zunehmend flexiblen Arbeitsstunden – und das ist begrüßenswert. Es ist jedoch nicht immer möglich, Ihren Tag an den Rhythmus Ihres Körpers anzupassen.

 

Zwar kann man nicht beschließen, ein Morgen- oder Abendmensch zu werden, wenn man es nicht ist, hier jedoch ein paar Tipps und Tricks, um Ihre biologische Uhr ein wenig anzupassen. Wenn Ihr Tagesablauf nicht mit Ihrem Chronotyp übereinstimmt, können Sie die folgenden Dinge ausprobieren.

 

1. Feste Schlaf- und Aufstehzeiten

Frühaufstehern fällt es vielleicht schwer, nachts wach zu bleiben und Nachteulen kommen morgens kaum aus dem Bett. Wenn Sie sich jedoch stur an dieselben Zeiten beim Schlafengehen und Aufstehen halten, werden Sie sehen, dass es einfacher wird. Jeden Tag zur selben Zeit ins Bett gehen und aufstehen (auch am Wochenende und an freien Tagen) hilft Ihnen dabei, einen stabilen Schlaf zu finden, was sich positiv auf Ihre Gesundheit auswirkt. Außerdem sollten Sie noch darauf achten, dass Sie 7 bis 9 Stunden schlafen.

 

2. Setzen Sie Beleuchtung als Hilfsmittel ein

Wenn Sie früh schlafen gehen möchten, schalten Sie eine Stunde vor dem Zubettgehen alle Bildschirme aus. Wenn Sie früh aufwachen möchten, schalten Sie direkt nachdem der Wecker geklingelt hat, helles Licht ein, um Ihrer biologischen Uhr vorzuspielen es wäre bereits Mittag. Gehen Sie draußen joggen, zu Fuß ins Büro oder setzen Sie einen Lichtwecker ein.

 

3. Essen Sie zur richtigen Uhrzeit

Wenn Sie zu den passenden Uhrzeiten essen, kann dies auch einen Beitrag dazu leisten, Ihre biologische Uhr einzustellen. Frühstücken Sie direkt nach dem Aufwachen und zwar proteinreich. Vielleicht haben Sie früh morgens keinen Hunger, aber Sie werden sehen, dass ein frühes Frühstück Ihnen einen guten Start in den Tag sichert. Vermeiden Sie ab nachmittags Kaffee, um Ihren Schlaf nicht zu beeinträchtigen. Essen Sie abends Kohlenhydrate, da diese eine beruhigende Wirkung haben und Ihnen eine gute Nachtruhe sichern. Allerdings nicht zu spät, denn ein paar Stunden vor dem Schlafengehen sollte man am besten nichts mehr essen.

 

4. Ändern Sie Ihren Trainingsplan

Dank Yoga kann der Übergang von Tag zu Nacht und umgekehrt leichter werden. Morgens ist wahrscheinlich der beste Zeitpunkt für intensive Yogaübungen und abends für ein entspannenderes Training. Wenn Sie früh einschlafen möchten, vermeiden Sie ein intensives Training nach dem Essen. Treiben Sie stattdessen morgens Sport.