Renaud Goigoux zeigte bereits in Restaurants wie dem RIJKS, Breda und Daalder, was in ihm steckt. Heute kreiert er seelenwärmende Gerichte für das Rouhi.
Wir haben uns zehn Minuten lang mit dem Chefkoch des einzigartigen orientalischen Restaurants im Amsterdamer House of Rituals hingesetzt und ihn zum Thema Essen ausgefragt. Dabei verrät uns der kreative Kopf hinter den neuen Rezepten auch seine Morgenroutine und was das Wort „Rouhi“ eigentlich bedeutet. Na dann, lassen Sie sich inspirieren und guten Appetit!
Rituals: Erzählen Sie uns ein bisschen über Ihre berufliche Laufbahn. Hatten Sie schon immer eine Leidenschaft für Essen?
Renaud Goigoux: Essen hat schon immer eine große Rolle in meinem Leben gespielt. Ich stamme aus einer sechsköpfigen Familie und wir haben viel Zeit gemeinsam am Tisch verbracht. Als Teenager entdeckte ich meine Leidenschaft für Lebensmittel, Zutaten und das Kochen an sich. Ich ging auf eine Kochschule und realisierte, dass ich wie im Rausch war. Für mich ist Essen mehr als Gemüse, Fleisch, Fisch oder der Besuch eines Restaurants. Ich sehe darin unvergessliche Erinnerungen, weite Reisen um die Welt, lang anhaltende Freundschaften ... Einen Lebensstil eben.
Rituals: Rouhi steht ja für „meine Seele“. Wie überträgt sich das auf das Essen, das Sie kreieren?
Renaud Goigoux: Das Essen im Restaurant Rouhi ist einfach, aber voller Geschmack. Ich bin Flexitarier und das habe ich in Rouhis Gerichten und Menüs auch so umgesetzt. Gemeinsam mit meinem Team versuche ich, eine gute Balance zwischen vegetarischer und veganer Kost sowie Fisch und Geflügel zu finden. Ich verwende gerne saisonale Zutaten und die besten Qualitätsprodukte, die das Jahr hergibt.
Rituals: Rouhi und Rituals passen zueinander wie Topf und Deckel. Warum denken Sie, ist das so?
Renaud Goigoux: Weil wir uns gerne Zeit für uns selbst nehmen und entspannen, sei es bei einem schönen langen Bad oder einem leckeren Essen. Wir haben Freude daran, alltägliche Dinge in bedeutungsvolle Momente zu verwandeln.
Rituals: Rituals bezieht seine Inspiration vom fernen Orient. Welche Ideen schöpfen Sie und Rouhi aus den östlichen Kulturen, Gewohnheiten und Lebensmitteln? Und wie kombinieren Sie dies mit westlichen Einflüssen?
Renaud Goigoux: Bei Rouhi schöpfen wir unsere Inspiration aus asiatischen Aromen und nahöstlichen Gewürzen. Zusammen mit niederländischen Produkten verwandeln wir sie mit französischen Kochtechniken in köstliche Gerichte. Wir bezeichnen es als Begegnung von Orient und Okzident.
Rituals: Rituals Ziel ist es, Menschen dabei zu helfen, ihr Glück in den kleinsten Momenten zu finden. Was sind die kleinen Dinge im Leben, die für Sie Glück bedeuten?
Renaud Goigoux: Mich macht es glücklich, wenn ich morgens meinen ersten Schluck Kaffee trinke und dabei die Aussicht von meinem Fenster aus genieße.
Rituals: Was können wir von den Rezepten erwarten, die Sie für das Rituals Magazine kreieren werden?
Renaud Goigoux: Die Rezepte sind recht einfach, schnell und reich an Zutaten, die sich leicht zubereiten lassen. Beim Kochen geht es darum, sich einen Moment Zeit für sich selbst zu nehmen und sich vom hektischen Alltag zu erholen. Mit unseren Rezepten schaffen wir einen achtsamen Moment, den wir alle genießen können.
Rituals: Was ist Ihr persönliches Leibgericht?
Renaud Goigoux: Ich kann mich da nicht nur auf eins beschränken, aber alle Gerichte mit Brot mag ich ganz besonders!
Rituals: Wie wichtig ist es Ihrer Meinung nach, dass wir versuchen sollten, möglichst regionale und saisonale Produkte zu essen?
Renaud Goigoux: Es ist gerade ziemlich angesagt, Lebensmittel aus regionalem, saisonalem und ökologischem Anbau zu verwenden. Sie sind aber auch eine riesige Inspirationsquelle für das Kochen zu Hause. Zu sehen, was der Wochenmarkt zu einem bestimmten Zeitpunkt so alles hergibt, inspiriert uns und das Portemonnaie freut sich auch, weil es günstiger ist als im Supermarkt.
Rituals: Was können Gäste von ihrem Besuch und der Speisekarte im Rouhi erwarten?
Renaud Goigoux: Für das Team ist die Philosophie des Essens und des Servierens eine Herzensangelegenheit und das spiegelt sich auch in unseren Speisen, Getränken und dem Ambiente wider.
Rituals: Gibt es Kochbücher, die Ihnen besonders gut gefallen?
Renaud Goigoux: Uff ja, da gibt es so einige in meinem Bücherregal. Im Moment steh ich besonders auf:
Japan – das Kochbuch von Nancy Singleton Hachisu.
Mildreds: Vegan Cookbook von Dan Acevedo und Sarah Wasserman. Ich finde die Herangehensweise der beiden an veganes Essen ziemlich cool.
Bar Tartine: Techniques & Recipes von Nicolaus Balla und Cortney Burns. Das Buch enthält viele Techniken und Rezepte für das Einlegen und Saucen.
Rituals: Welche Routine haben Sie, um morgens in Gang zu kommen und nach einem hektischen Arbeitstag abzuschalten?
Renaud Goigoux: Ich stell mich jeden Morgen etwa eine Minute lang unter die kalte Dusche. Danach gibt es ein nährstoffreiches Frühstück mit frischem Saft, veganem Joghurt, Obst und vielen Nüssen und Samen. Ich glaube fest an die Macht der Gewohnheiten. Nach einem anstrengenden Tag gehe ich gerne draußen spazieren, um den Kopf frei zu bekommen, indem ich einfach nur einen Fuß vor den anderen setze und ruhig atme.
