Drei Tipps für einen reibungslosen Übergang von Tag und Nacht

Das Leben besteht aus einer Verkettung von Übergängen. Manche Übergänge sind größer als andere, aber letztendlich (und das wissen wir genau, ignorieren es aber nur zu oft) befindet sich alles in einem ständigen Wandel.

 

Viele spirituelle Lehrer sagen, dass Übergangszeiten viel Wachstumspotenzial mit sich bringen – Gelegenheiten, um das Loslassen zu üben, sich frei zu machen, ehrlich mit sich selbst zu sein und noch achtsamer zu werden. Wir werden angehalten,er über das nachzudenken, was die Übergangsphase von uns verlangt und uns entsprechend zu verhalten. Wir passen uns an den Wandel an und bemühen uns, eine gesunde Antwort auf die Veränderung zu finden.

 

Je nach Schweregrad und Art der Veränderung fällt uns die Anpassung leicht oder stellt uns vor Herausforderungen. Mein Lehrer sagte immer zu mir, dass man in Zeiten großer Herausforderungen und intensiver Veränderungen „fließen sollte wie Wasser. Loslassen lernen, um sich der Situation anzupassen.“ Einfacher gesagt als getan? Ich weiß. Manchmal fühlen wir uns wie versteinert, blockiert und wie ein Fels. Überhaupt nicht fließend wie Wasser.

 

Aber mit der Zeit wird alles besser.

 

Es stellt sich demnach die Frage: Wie können wir das üben und uns auf die großen Übergänge in unserem Leben vorbereiten?

 

Sich der täglichen Übergänge bewusst werden

Mein Lehrer sagte immer, dass Achtsamkeit eine Möglichkeit ist, sich der kleinen, schlichten alltäglichen Übergänge bewusst zu werden, die wir durchleben, und uns bewusst daran anzupassen. Auf diese Art und Weise üben wir Übergänge kontinuierlich und lernen, loszulassen und uns an Umbrüche und Veränderungen in unserem Leben anzupassen.

 

Beispielsweise gelingt uns jeden Morgen der Übergang vom Schlaf- in den Wachzustand. Ihr Übergang von einem Ruhezustand in einen aktiven Zustand. Wie gelingt er Ihnen? Rasen Sie hektisch durch? Hört sich das bekannt an für Sie? Noch schlaftrunken aus dem Bett rollen, unter die Dusche springen, Kleidung überstülpen, Kaffee trinken, Schlüssel schnappen und los geht‘s. Vielleicht schon. Oder auch nicht. Der Punkt ist jedoch, wie viel Aufmerksamkeit Sie dem Übergang selbst jeden Tag widmen.

 

Ein anderes Beispiel ist unser Übergang vom Tag zum Abend, von aktivem Leben in unsere Freizeit am Abend. Wie markieren wir diesen Übergang? Was fordert der Übergang von uns? Sind wir uns dessen bewusst?

 

Wie Yoga bei einem Übergang helfen kann

Für mich (und viele andere) ist Yoga eine tolle und wirkungsvolle Art und Weise, um Übergangszeiten achtsamer zu erleben, und ein wirkungsvolles Instrument, das uns dabei hilft zu verstehen, wie wir uns jeweils unterschiedlich auf die einzelnen Übergänge einstellen sollten. Abhängig von den jeweiligen Veränderungen werden dabei möglicherweise sehr unterschiedliche Dinge in uns aktiviert. Aber was meine ich damit? Wie können wir das auf unseren Alltag übertragen?

 

Ich finde, dass es hilft, Vorgänge in Schritte aufzugliedern. Lassen Sie uns mit drei Schritten anfangen.

  1. Zunächst sollte man sich einer Übergangssituation einfach bewusst werden
    Halten Sie beispielsweise beim Aufwachen kurz inne und sagen Sie sich: „Ich bin dabei, von der Nacht in den Tag überzugehen.“

  2. Dann denken Sie darüber nach, was die Veränderungen von Ihnen fordert.
    Um wieder auf das Beispiel morgens zurückzukommen: „Ich muss von einer Ruhephase in eine aktive Phase übergehen. Ich muss dynamische und wache Energie aufbauen.”

  3. Und drittens sollten Sie Ihre Yogaübungen entsprechend abstimmen.
    Vielleicht ist es am Morgen (Übergang von Nacht zu Tag) gut, sanft und langsam anzufangen (hören Sie auf Ihren Körper und lassen Sie ihm Zeit zum Aufwachen) und langsam positive Energie aufzubauen, sodass Sie sich am Ende energiegeladen und startklar fühlen.

 

Dieselben Schritte können wir auch für andere Übergänge während des Tages anwenden. Ein weiterer einschneidender Übergang ist der vom Arbeitstag zur Freizeit. Wie schenken wir diesem Übergang entsprechend Aufmerksamkeit? Welche Art von Praktik ist angemessen?

 

Diese Frage hat uns bei der Erarbeitung von zwei Yoga-Übungen inspiriert, die Ihnen dabei helfen sollen, Ihre täglichen Übergänge zu meistern.

 

Indem wir unsere Achtsamkeit trainieren und Übergänge mit Aktivitäten wie Yoga gestalten, nehmen wir eine andere Position gegenüber Veränderungen ein, mit mehr Bewusstsein, Akzeptanz und Respekt.

 

Vielleicht ist das der erste Schritt hin zu einem fließenden Leben, dem Wasser gleich …

 

Deborah Quibell

Deborah Quibell

Die professionelle Autorin, Heilpratikerin und Lehrerin Deborah Anne Quibell glaubt leidenschaftlich an den Einsatz von Atemtechniken im Bereich Yoga und Spiritualität. Als Senior Instructor des Instituts für innere Studien hat sie einen Doktortitel im Bereich Psychologie und unterrichtet Pranaheilung, Yoga und Meditation sowohl vor Ort als auch online.